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Rennmaus

Mongolische Rennmaus (Meriones unguiculatus)

Die Gattungsgruppe der Rennmäuse (Gerbillini) in den Wüsten und Steppen in Afrika und Asien. Einige Arten leben auch im Kulturland. Der meisten Rennmäuse sind maus- bis rattengroß und haben einen langen Schwanz, der am Ende eine kleine Quaste haben kann. Die Hinterbeine und -füße sind mehr oder weniger verlängert. Wenn Gefahr droht, dann hüpfen die Rennmäuse sehr schnell davon. Das Fell ist weich. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Wurzeln, Blätter, Blüten und Körnern. Sie legen in ihren Erdbauten Vorräte an. Als Beikost werden auch Kerbtiere verzehrt. Die bekanntesten Gattungen sind die Dickschwanzmäuse, die Sandmäuse und die eigentlichen Rennmäuse.

Die Gattung der eigentlichen Rennmäuse (Gerbillus) lebt in sehr trockenen Wüsten von Marokko bis Pakistan und besteht aus etwa 34 Arten. Die Feld-Rennmaus (Gerbillus campestris) lebt in Sandwüsten von Marokko bis Somalia. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 10-14 cm und eine Schwanzlänge von 11-12 cm. Sie lebt in kleinen Gruppen mit 12 oder mehr Tieren. Ihr Nester sind sehr einfach und aus Sand. Die Feld-Rennmaus ist nachtaktiv und hält sich tagsüber verborgen. Die Nahrung besteht aus Insekten, Samen und vom Wind mitgeführten pflanzlichen Materialien. Sie braucht nichts zu trinken, denn ihren Flüssigkeitsbedarf ziehen sie aus dem Fett der Samen. Nach einer Tragzeit von 20-21 Tagen bringt das Weibchen bis zu 7 Junge zur Welt. Weitere Arten sind die Wagner-Rennmaus (Gerbillus dasyurus), die Raufüßige Rennmaus (Gerbillus latastei) und die Blasse Rennmaus (Gerbillus perpallidillus).

Die Gattung der Sandmäuseä (Meriones) lebt in den Sandwüsten und Steppenlandschaften von Nordafrika über den Vorderen Orient bis nach Innerasien. Das Fell ist meistens sandfarben und hebt sich kaum vom Untergrund ab. Die Ohren sind klein und der Schwanz etwa körperlang mit eine Quaste am Ende. Sandmäuse sind tag- und nachtaktiv und leben in Kolonien. In der Deckung von Pflanzen legen sie ihre einfachen Bausysteme an. Wenn sich die Sandmäuse zum Ruhen in den Bau zurückziehen, dann verstopfen sie die Ausgänge mit Sand. Gerne nehmen Sandmäuse tagsüber Staub- und Sonnenbäder. Bei der kleinsten Störung aber, flüchten sie sofort zum Bau. Die Nahrung besteht aus Samen, Schösslingen, Wurzeln und Blätter. Sandmäuse sind in der Lage längere Zeit ohne Wasser auszukommen. Einige der 14 Arten sind die Indische Wüstenmaus (Meriones hurrianae), die Königswüstenmaus (Meriones rex) und die Mongolische Rennmaus (Meriones unguiculatus).

Die Gattung der Dickschwanzmäuse (Pachyuromys) wird nur durch eine Art vertreten, der eigentlichen Dickschwanzmaus (Pachyuromys duprasi). Sie lebt in dürren, vegetationsarmen Wüstengebieten in Nordafrika von Algerien bis nach Ägypten. Die Dickschwanzmaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 10,5 bis 14 cm und eine Schwanzlänge von 4,5 bis 6 cm. Ihr Schwanz ist kurz und keulenförmig verdickt. In diesem Schwanz speichert sie Fett als Nahrungsreserve ein. Die Augen sind verhältnismäßig groß. Insgesamt mach die Dickschwanzmaus einen stämmigen Eindruck. Die Oberseite des Körpers ist gelbgrau, die Unterseite weißlich. Das Fell ist sehr weich. Hauptsächlich nimmt die Dickschwanzmaus pflanzliche Nahrung zu sich, aber auch tierische verzehrt sie. Nach eine Tragzeit von 19-22 Tagen bringen die Weibchen 3-6 Junge zur Welt.

Die Gattung der Kurzschwanz-Rennmäuse (Dipodillus) besteht aus 3 Arten. Die eine ist die Kurzschwanz-Rennmaus (Dipodillus maghrebi). Der Lebensraum ist das Hochland und die trockene Halbwüste in Nordmarokko. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 9 bis 12,5 cm und eine Schwanzlänge von 6,5 bis 7 cm. Sie bewohnt die Ausläufer und Mittelgebirge des Atlasgebirges und lebt dort auf felsigen und mit Geröll bedeckten Hängen. Sie ist nachtaktiv. Die Nahrung besteht aus Samen, Knospen und Insekten. Pro Wurf bringt das Weibchen jeweils um die 6 Junge zur Welt. Die Simon-Rennmaus (Dipodillus simoni) ist eine weitere Art.

Die Gattung der Zwergrennmäuse (Gerbillurus) lebt im südwestlichen Teil Afrikas und besteht aus 4 Arten. Die Südafrikanische Zwergrennmaus (Gerbillurus paeba) lebt in Südwestangola bis Südafrika. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 8-9 cm und eine Schwanzlänge von 6,5 bis 7 cm. Ihre Höhle ist einfach und wird in Sand- oder Kieselboden gebaut. Ein Eingang liegt meistens etwas höher als der andere, damit die Durchlüftung der Höhle verbessert ist. Alles was sie an pflanzlicher und tierischer Nahrung findet verzehrt sie. Wenn die Wüstenpflanzen in Blüte stehen, dann hamstert sie Samen und Früchte in unterirdischen Vorratskammern. Ein- bis viermal im Jahr bringt ein Weibchen Junge zur Welt. Die Borstenschwanz-Rennmaus (Gerbillurus vallinus) ist eine weitere Art.

Die Gattung der Nacktsohlen-Rennmäuse (Tatera) ist in 9 Arten aufgeteilt und lebt in den Savannen, Steppen und Wüsten von Süd- und Ostafrika und Südwestasien. Bei der Art Tatera brantsi aus Südafrika tritt alle 8-10 Jahre eine enorme Massenvermehrung auf. Dann richten sie in den Getreidefeldern gewaltigen Schaden an. Die Indische Nacktsohlen-Rennmaus (Tatera indica) lebt in den Ebenen, Savannen und Trockenwäldern im Westen Indiens und auf Sri Lanka. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 15-19 cm und eine Schwanzlänge von 20-25 cm. Ihr Nahrung besteht aus Zwiebeln, Wurzeln, grünen Pflanzen, Insekten und Eier und jungen Vögeln. Mehrmals im Jahr bringt das Weibchen jeweils etwa 8 Junge zur Welt.

Die Gattung der Kleinen Nacktsohlenmäuse (Taterillus) ist in 7 Arten aufgeteilt und lebt in den Wüsten, Savannen und bewaldeten Grasländern von Senegal östlich bis Südsudan und südlich bis Tansania. So z.B. die Kleine Nacktsohlen-Rennmaus (Taterillus emini) und die Harrington-Nacktsohlen-Rennmaus (Taterillus harringtoni)

Die Sandrennmaus oder Dicke Sandratte (Psammomys obesus) lebt in den Sandwüsten von Algerien östlich bis Saudi-Arabien. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 14 bis 18,5 cm und eine Schwanzlänge von 12-15 cm. Sie legt bei großem Nahrungsangebot eine dicke Schicht Reservefett rund um ihren Körper an, damit sie davon in Notzeiten zehren kann. Sie ist tag- und nachtaktiv und ruhelos. Ständig läuft sie herum, um Samen und anderes pflanzliches Material zu sammeln, das sie in ihre Höhle bringt. Mehrmals im Jahr bringt das Weibchen jeweils 3-5 Junge in einer extra gegrabenen Wochenstube zur Welt.

Die Große Rennmaus (Rhombomys opimus) erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 13-16 cm und eine Schwanzlänge von 13-16 cm. Sie lebt in trockenen Buschvegetationen vom Iran östlich bis zur Mongolei und China. Ihre Lebensräume sind vielseitig. Sie lebt in kalten Gebirgen, sowie in der Wüste Gobi. Sie kann sich leicht anpassen.

Die Przewalski-Wüstenmaus (Brachiones przewalskii) lebt in den Wüsten und Steppen der Mongolei und Nordchinas.

Die Kurzohrige Nacktsohlen-Rennmaus (Desmodilliscus braueri) lebt in den Wüsten, Savannen und bewaldeten Grasländern im Senegal, östlich bis Südsudan.

Die Südafrikanische Nacktsohlen-Rennmaus (Desmodillus auricularis) lebt in den Wüsten, Savannen und Steppen in Südafrika.

Die Wollschwanz-Rennmaus (Sekeetamys calurus) lebt in den Wüsten von Ostägypten, Südisrael, Jordanien und Saudi-Arabien.

 

Quelle Das Tierlexikon

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